Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit ist am 09. Januar 2023 in Sieker die sogenannte Stadtteilküche als neues Stadtteilzentrum in Betrieb gegangen. Die Trägerschaft hat der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. (SkF) übernommen.
An der Greifswalder Straße ist damit ein Knotenpunkt der Begegnung und Beratung entstanden, denn dort angrenzend befindet sich bereits das Jugendhaus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Ebenfalls in unmittelbarer Nachbarschaft liegt der sogenannte Kotten, in dem die REGEmbH mit ihren Quartiersangeboten ansässig ist.
In dem eingeschossigen Gebäude stehen ab jetzt Gemeinschaftsräume, eine große Küche und Beratungsräume zur Verfügung. Rund 30 Gruppen haben sich bereits für die regelmäßige Nutzung der Stadtteilküche in den Stundenplan eingeschrieben. Darunter sind zum Beispiel die Stadtteilmütter Sieker oder die Beratungsangebote und das Quartiersmanagement des SkF. Ein Ort der Begegnung wird die Stadtteilküche, wenn nach dem Motto „vom Garten auf den Tisch“ die selbst angebauten Lebensmittel aus den angrenzenden Sieker Gärten gemeinsam in der Stadtteilküche verarbeitet und verspeist werden. Weitere Ideen zur Nutzung werden derzeit gesammelt und sollen zeitnah umgesetzt werden, denn das neue Stadtteilzentrum wird mit den Nutzer*innen gemeinsam in einem partiziativen Prozess weiterentwickelt.
Profil Stadtteilzentrum
Stadtteilzentren sind ein bewährter Bestandteil der gesamtstädtischen Infrastruktur in Bielefeld. Sie fördern das nachbarschaftliche Zusammenleben. In den nächsten Jahren entstehen deshalb in verschiedenen Quartieren Bielefelds weitere solcher Begegnungsorte. Sie werden überwiegend aus Städtebaufördermitteln des Landes NRW (sog. INSEK-Mittel) finanziert.
Eine gemeinsame Leitlinie aller Stadtteilzentren ist, dass alle Zielgruppen angesprochen werden. In den Quartieren leben junge und alte Menschen, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen, LSBTI*- Menschen und viele andere Zielgruppen. Das Profil soll sicherstellen, dass alle diese Menschen gern Nutzer*innen der Stadtteilzentren werden. Das Zusammenleben verschiedener Kulturen soll ebenso gefördert werden wie etwa der Dialog zwischen den Generationen oder das entspannte Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen.
Von den Trägern wird daher kein „fertiges“ Programm vorgegeben, denn jedes Quartier ist anders. Stattdessen soll es partizipativ mit den Bewohner*innen im Quartier entwickelt werden („Mitmachzentrum“). Das neue „Profil Stadtteilzentrum“ soll bei allen neuen, perspektivisch aber auch in bereits bestehenden zielgruppenübergreifenden Begegnungszentren wie z.B. dem Grünen Würfel oder den Freizeitzentren Baumheide und Stieghorst etc. umgesetzt werden.